HERB BERGER & OSSY PARDELLER @ SALZBURGER NACHRICHTEN, SEPTEMBER 2012

“ZWISCHEN DEN WELTEN” ALBUM REVIEW @ “SOUND & MEDIA” (A)

Herb Berger & Ossy Pardeller “Zwischen den Welten” Pressetext


Was wäre, wenn ein Musiker aus der Zeit der Fürstenhöfe und ein Jazzer einander plötzlich gegenüber säßen? Wahrscheinlich würden sie sich glänzend verstehen. So klingt es jedenfalls, wenn Ossy Pardeller und Herb Berger ihren lebhaften „Dialog“ (Songtitel) eröffnen. Die Gitarre schlägt eine galant tänzelnde Melodie vor. Die Querflöte steigt ein, umspielt und erwidert das barock getönte Motiv. Dann finden sich beide auf einmal in einem pulsierenden Latin-Rhythmus wieder: Die klassische Gitarre als erdig groovender Begleiter, die Flöte mit einem luftig improvisierten Solo. Mit Musik lassen sich so manche Distanzen mühelos überbrücken: Zwischen den Zeiten. Zwischen den Stilen. Zwischen den Welten.

„Zwischen den Welten“: So heißt auch das Duoprojekt und die erste gemeinsame CD (Meander Records) des Südtiroler Gitarristen Ossy Pardeller und des Salzburger Multi-Instrumentalisten Herb Berger. Selbstverständlich kommt Pardeller nicht aus einer anderen Epoche. Im Gegenteil: Die virtuosen Grooves, die er auf seiner klassischen Gitarre zaubert, könnten nicht gegenwärtiger klingen. „Aber der Sound von Barock und Klassik ist eben auch ein wichtiger Teil meiner musikalischen Seele“, sagt der Musiker. Immer wieder hörbar wird das auch in den Theaterkompositionen, die er zum Beispiel für die Komödienspiele im Kärntner Renaissanceschloss Porcia geschrieben hat.

Im Duo entwickeln die Stücke nun ein ganz neues, frisches Eigenleben. Mit Herb Berger hat Pardeller einen universell begabten Partner gefunden, der als Saxofonist, Flötist, Klarinettist und Virtuose auf der chromatischen Mundharmonika einen grenzenlos weiten Horizont abdeckt – und der zudem das Repertoire mit Kompositionen aus seinem eigenen Oeuvre ideal erweitert.

Miteinander gespielt hatten die beiden vor ihrem gemeinsamen Projekt nie. Verstanden haben sie sich sofort. „Wir sind beide Perfektionisten in Bezug auf die Klangästhetik“, sagt Ossy Pardeller, und ergänzt augenzwinkernd: „Man könnte auch sagen, wir sind instrumentale Schöngeister.“ Herb Berger wiederum reizen auch die spannenden Kontraste an der Begegnung zwischen den Welten: „Die chromatische Mundharmonika ist in einem gleichsam klassischen Kontext nur sehr selten zu hören. Aus dem Zusammenspiel ergeben sich sehr reizvolle Klangfarben.“ Das hat auch mit dem subtilen Klang der klassischen Gitarre zu tun: „Mit der Mundharmonika bin ich in anderen Formationen oft die leiseste Stimme. In unserem Duo habe ich das Instrument plötzlich ganz anderes erlebt.“

Bei den Live-Konzerten des Duos eröffnen sich in den Songs auch noch zusätzliche Freiräume für die Improvisationen der beiden Ausnahmekönner: Für spannende Begegnungen „Zwischen den Welten“ bleibt gesorgt.
Download: Pressetext Zwischen den Welten 2012

Herb Berger & Ossy Pardeller “Zwischen den Welten” Pressefotos (© Eva Mayer)

Herb Berger “The Bitter End” @ Concerto, Dezember 2010

Rezensionen “The Bitter End”, November 2010

Hier gehts zu den Storys:

www.herrenzimmer.de

www.westzeit.de
www.rockreport.de
www.klausrohwer.de

Herb Berger @ Concerto, Oktober 2010

Und hier gehts zur Titel Story: www.concerto.at

Herb Berger “The Bitter End” Pressetext

“Herb Berger has found a new voice on the chromatic harp. He has a lyrical and compelling sound that works incredibly well with the beautiful material on this album.” (Bob Mintzer)

Ihr Klang kann Sinnlichkeit verströmen oder Melancholie, Nachdenklichkeit oder erdige Ausdruckskraft: Wenn Improvisation die Kunst ist, Gefühle in Musik zu verwandeln, dann ist die Mundharmonika ein ideales Instrument dafür. Im Jazz führt sie trotzdem ein Nischendasein. Warum? Vielleicht, weil sie nicht leicht zu beherrschen ist. Eine chromatische Mundharmonika erlaubt es nicht, mit effektvollen Phrasen vom Fehlen einer Aussage abzulenken. Auch wenn heiße Luft nötig ist, um sie zum Klingen zu bringen: Die Mundharmonika lässt keine Dampfplauderei zu. Sie verlangt dem Solisten Zeit ab, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Herb Berger hat sich Zeit genommen. Als Saxofonist zählt der Salzburger seit langem zu den profiliertesten Jazzmusikern im Land. Seit vier Jahren gehört seine Leidenschaft nun ganz der Mundharmonika. Das Resultat ist auf „The Bitter End“ (Meander Records/Hoanzl) eindrucksvoll zu hören. Für sein Soloalbum hat Herb Berger mit langjährigen Weggefährten (Christian Wegscheider, Klavier, Alexander Meik, Bass und Stephan Eppinger, Schlagzeug) eigene Kompositionen aus den vergangenen 20 Jahren seiner Karriere neu interpretiert.

Ob im „Snow Bop“, aus dem verfremdet der Melodieverlauf von „Leise rieselt der Schnee“ hervorblitzt, in der versonnenen H. C. Artmann-Vertonung „Aurora“ oder dem Titeltrack, einer Hommage an den New Yorker Jazzclub „The Bitter End“: Was bei den Sessions zählte, war größtmögliche spielerische Freiheit. Ohne nachträgliche Eingriffe wurden alle Songs an zwei Tagen liveaufgenommen. Im kompakten Spiel des Quartetts wie in den intimeren Duos von Mundharmonika und Klavier wird deshalb auch jene Qualität deutlich spürbar, die dem Jazz seine unverwechselbare Faszination verleiht: Die Kraft der Spontanität. Die Magie des Moments.

Herb Berger durchleuchtet als Solist seine facettenreichen Originals zugleich mit der Reife eines erfahrenen Virtuosen und der Frische eines Musikers, der spannendes Neuland entdeckt hat. Und das klingt in jedem der zwölf Songs sinnlich, melancholisch, durchdacht und ausdrucksstark.

Da haben sich zwei gefunden. (Offizieller Pressetext 2010)

HerbBerger TheBitterEnd Pressetext_2010
HerbBerger TheBitterEnd KurzPresseText